Frieden schließen mit den Eltern

Frieden schließen mit den Eltern

Wenn du zurück in deine Kindheit blickst und dich zunächst mehr an die Momente erinnerst, die nicht schön für dich waren, dann bist du damit nicht alleine.

Viele heute erwachsene Menschen haben Erlebnisse in ihrer Kindheit durchlebt mit ihren Eltern, die seinerzeit zum „normalen Erziehungsprogramm“ gehörten, jedoch vielen zarten Kinderseelen ziemlich geschadet haben. 

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Wie ist das entstanden?

Damals – bis in die 80er Jahre hinein – war es eben noch üblich, Kinder mit allerhand „anerkannten Erziehungsmaßnahmen“ zu erziehen und zu disziplinieren. 

Dazu gehörte u.a. physische Gewalt (wie z.B. Schläge oder Essensentzug) als auch psychische Gewalt (wie z.B. Bestrafung durch tagelanges eisiges Schweigen oder überzogene, unangemessene Leistungsforderungen). 

Und teilweise entstammte diese Art der Erziehung („schwarze Pädagogik“) aus der Kriegs- und Nachkriegszeit. Wo Kinder möglichst schnell abgehärtet und widerstandsfähig gemacht werden sollten. 

Mit der Idee, dass dann starke Erwachsene aus ihnen würden. Doch heute wissen wir als Erwachsene – und spüren es ja tatsächlich bei uns selbst – emotional ist dadurch einiges im Argen und auf der Strecke geblieben.

Kinder können da noch nicht differenziert denken. Wenn Kinder bestraft oder schlecht behandelt werden, dann denken sie, es liegt an ihnen selbst. Sie denken, dass sie selbst schlecht sind und dass sie die Ursache dafür sind, dass die Eltern sich wütend oder ablehnend verhalten.

Ein Kind kann nicht erkennen, dass die Mutter total überarbeitet und müde ist und deswegen gereizt.

Ein Kind kann nicht erkennen, dass der Vater große Geldsorgen hat und daher häufig wütend wird.

Die Überforderung der eigenen Eltern mit ihren eigenen Leben bekommen die Kinder regelmäßig auch zu spüren. Und auf unbewußter Ebene übernehmen Kinder dann die Belastungen der Eltern, um diese zu entlasten oder gar retten zu wollen. Und auf diese Weise kommen wir auch zu unseren „Rucksäcken“, die wir teilweise ein Leben lang mit uns tragen.

 

Es sei denn, wir sind bereit als heutige Erwachsene, dies zu erkennen und daran etwas zu ändern. 

 

Was leben wir heute als Erwachsene?

Wir tragen heute als Erwachsene eine Menge Ballast, eine
Menge von all dem alten Zeugs in uns. All die Erlebnisse, Erfahrungen,
emotionalen Schmerzen, inneren Kämpfe aus unseren jungen Jahren. All diese unverarbeiteten
Gefühle von Hilflosigkeit, Kleinheit, Abgelehntsein, Nicht-gut-genug-Sein.

Und wir erkennen das. Und wir sehen und spüren das.

Der Zugang zu den eigenen Gefühlen wie Selbstliebe,
Selbstachtung und Wertschätzung ist verbarrikadiert und da ist ein Teil in uns, der sich leer und nicht beheimatet fühlt.

Und dennoch schauen viele Erwachsene noch immer weg und
trauen sich nicht, ihr Herz für sich selbst zu öffnen. Und die eigene innere Heilung anzugehen. Vielleicht ist da auch zuviel Angst, diese alten Gefühle von damals nochmal durchleben zu müssen…
 

 

Doch: es bedarf mindestens genau so viel Energie, die
alten schmerzhaften Emotionen zuzudeckeln, wie wenn man diese 1 mal durchlebt
und dann freigibt, um sich selbst davon zu befreien! 

 

Welche Schritte kannst du tun, um als Erwachsener Frieden mit deinen Eltern zu machen?

Und damit auch Frieden mit deiner Vergangenheit zu machen?

1.       Mache dir einmal bewußt, dass auch deine Eltern ihre eigene Kindheit hatten. Und diese womöglich auch nicht besonders liebevoll und unterstützend für deine Eltern gewesen sein mag. Versetze dich einmal in das (kindliche) Leben deiner Eltern hinein. Und frage dich, was sie wohl erlebt haben in der Zeit, als sie klein waren. Mit welchen Prägungen, Lebensveränderungen, Ereignissen sie groß geworden sind und umgehen mussten.

2.       Eine gute Möglichkeit, sich von etwas zu lösen, ist es sich „von der Seele zu schreiben“. Du kannst auch einen Brief schreiben – an deinen Vater und an deine Mutter. Auch, wenn diese schon gestorben sein sollten. Denn der Brief ist in erster Linie für dich gedacht. Schreibe alles hinein, was du deinem Vater und deiner Mutter sagen möchtest. Wie du bestimmte Situationen erlebt hast. Und was diese in dir ausgelöst haben. Sich etwas „von der Seele zu schreiben“ wirkt wahre Wunder: denn dann bringst du deine Emotionen von Innen nach Außen. Und das ist ein guter erster Schritt für mehr innere Klarheit.

3.       Mit der Übung „faire Beschuldigung“ (die du dir hier herunterladen kannst) hast du sofort die Möglichkeit, eine neue Perspektive auf deine Eltern zu gewinnen. Denn um Frieden mit seinen eigenen Eltern zu machen, bedarf es einer neuen Denk- und Sichtweise. Die es uns erlaubt, auch andere Aspekte des Erlebten zu betrachten. 

Wenn wir an die Vergangenheit denken, dann denken wir oft in vertrauten und eingefahrenen Bahnen. Und dann kommen auch die damit verbundenen vertrauten und bekannten Emotionen an die Oberfläche. Gelingt es uns, mit Abstand eine neuen Standpunkt einzunehmen und damit eine neue Sichtweise, verändern sich auch diese „eingefahrenen“ Emotionen.

Probier es gerne aus! Ich lade dich ein, direkt mit der Übung der „Fairen Beschuldigung“ zu beginnen. Du findest diese hier zum Download mit einer ausführlichen Anleitung dazu.

Du wirst sehen, dass allein diese Übung dir helfen wird, eine neue Perspektive einzunehmen und den Blick auf deine Eltern – vielleicht erstmalig? – zu verändern.

 

Letztendlich verhilft dir jeder Schritt in diese Richtung schon zu mehr Klarheit und ist ein guter Schritt auf dem Weg, um Frieden mit den eigenen Eltern zu machen. 

faire Beschuldigung

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